Biokraftstoffe in der Schifffahrt

Abfallbasierte Biokraftstoffe.

„Von zentraler Bedeutung“ für den Klimaschutz im Seeverkehr

Auch der Seeverkehr muss zukünftig einen deutlich höheren Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Es gilt, heute verwendete fossile Kraftstoffe, nicht nur so schnell und umfänglich wie möglich durch erneuerbare Kraftstoffe zu ersetzen sondern auch so effizient und wirtschaftlich wie möglich.

Wie der Schwerlastverkehr auf der Straße wird auch der Schiffsverkehr in Zukunft weitestgehend auf die Nutzung flüssiger Kraftstoffe angewiesen sein.

Abfallbasierte Biokraftstoffe zählen zu diesen erneuerbaren, flüssigen Kraftstoffen. Wichtige Rohstoffe für die Produktion dieser besonders nachhaltigen Kraftstoffe sind biogene „Abfallöle“, in erster Linie gebrauchte Speiseöle und tierische Fette. Diese werden im Teil B des Anhangs IX der Richtlinie (EU) 2018/2001 aufgelistet. Dabei darf nicht vergessen werden: Diese „Abfallöle“ sind nur begrenzt verfügbar. Deshalb sollten sie ausschließlich dort eingesetzt werden, wo sie effizient für den Verkehrssektor insgesamt den höchsten Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Die Studie „Conversion efficiencies of fuel pathways for Used Cooking Oil” hat untersucht, für welche Verkehrssektoren gebrauchte Speiseöle für Klimaschutz und Verbraucher am effizientesten zu Biokraftstoff verarbeitet werden. Mit eindeutigem Ergebnis: für den Straßenverkehr und Schiffsverkehr, zu Biodiesel verarbeitet. Dieses Ergebnis kann auf tierische Fette und andere biogene Abfallöle des Anhangs IX Teil A der Richtlinie (EU) 2018/2001 übertragen werden. 

Es gibt zwei weitere wichtige Argumente für den Einsatz nachhaltiger Schiffskraftstoffe aus gebrauchten Speiseölen und tierischen Fetten. Im Verordnungsvorschlag der Europäischen Kommission im Rahmen der FuelEU Maritime-Initiative heißt es: „Von zentraler Bedeutung sind insbesondere die nachhaltigen Schiffskraftstoffe, die aus den in Anhang IX Teil B der Richtlinie (EU) 2018/2001 aufgeführten Rohstoffen hergestellt werden, da die ihnen zugrunde liegende Technologie derzeit die kommerziell ausgereifteste ist und mit ihnen der Seeverkehr bereits auf kurze Sicht dekarbonisiert werden kann.“

Hinzu kommt: Es gibt mittlerweile eine Vielzahl praktischer Erfahrungen mit dem Einsatz nachhaltiger Schiffskraftstoffe aus den in Anhang IX Teil B aufgeführten Rohstoffen. Nahezu wöchentlich berichten Reedereien über ihre positiven Erfahrungen mit dem Einsatz abfallbasierter Biokraftstoffe in unterschiedlichsten Schiffstypen.

Eine Vielzahl der dort eingesetzten Motoren ist bereits für die Betankung mit Biodiesel freigegeben. Um welche Motoren es sich dabei handelt, zeigt die Liste „Freigaben in der Binnenschifffahrt für den Betrieb mit Biodiesel (B7 | B20 | B30 | B100)“.