ETS
Das Emissionshandelssystem (EU-EHS/Emissions Trading System) ist ein Kernelement der EU-Politik zur Bekämpfung des Klimawandels und das wichtigste Instrument zur kostenwirksamen Verringerung der Treibhausgasemissionen der Industrie. Es ist der weltweit erste bedeutende und bislang auch der größte Kohlenstoffmarkt.
Das Emissionshandelssystem der beruht auf dem Prinzip des Deckelns und Handelns (cap and trade). Es wird eine absolute Obergrenze für die Gesamtmenge bestimmter Treibhausgase festgelegt, die jedes Jahr von den vom System erfassten Einrichtungen ausgestoßen werden darf. Diese Obergrenze wird mit der Zeit gesenkt, sodass sich die Gesamtemissionen verringern.
Seit Einführung des EU-EHS im Jahr 2005 wurden die Emissionen in den wichtigsten erfassten Sektoren (Strom- und Wärmeerzeugung sowie energieintensive Industrieanlagen) um 42,8 % gesenkt. Als marktbasiertes System stellt das EU-EHS sicher, dass Emissionen dort reduziert werden, wo dies am kostengünstigsten ist. Daher wurden die meisten Emissionsreduktionen bisher im Energiesektor erzielt.
Im Rahmen des EU-EHS kaufen oder erhalten regulierte Einrichtungen Emissionszertifikate, mit denen sie bei Bedarf untereinander handeln können. Am Ende jedes Jahres müssen die regulierten Einrichtungen genügend Zertifikate abgeben, um ihre gesamten Emissionen abzudecken. Wenn eine regulierte Einrichtung ihre Emissionen reduziert, darf sie die „eingesparten“ Zertifikate behalten, um ihren künftigen Bedarf zu decken, oder an eine andere Anlage verkaufen, die nicht genug Zertifikate hat. Eine seit 2019 bestehende Marktstabilitätsreserve stabilisiert den Markt, indem überschüssige Zertifikate vom Markt genommen werden.
Zu den Sektoren, die unter das bestehende EU-EHS fallen, gehören die Strom- und Wärmeerzeugung, energieintensive Industriezweige und der Luftverkehr in Europa.
(Quelle: Europäische Kommission / Stand 06.2021)