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B10

Besser B10diesel! 

In den vergangenen Jahren haben wir uns kontinuierlich dafür eingesetzt, dass an Tankstellen in Deutschland auch Diesel mit einer Biodiesel-Beimischung von bis zu 10 Prozent (B10) angeboten werden darf. Tankt man heute Diesel, enthält dieser bis zu 7 Prozent Biodiesel (B7).

Deshalb freuen wir uns, dass voraussichtlich ab April/Mai dieses Jahres an deutschen Tankstellen zusätzlich B10 angeboten werden darf. Für dieses zusätzliche Angebot gibt es viele gute Gründe. Allen voran mehr Klimaschutz. Und es gibt Vorbilder in anderen Ländern, wie Frankreich oder Belgien.

Klimaschutz wird für Verbraucher damit leichtgemacht, denn zahlreiche Pkw und Lkw sind seit Jahren für den Betrieb mit B10 freigegeben. Einige Fahrzeughersteller haben sogar Freigaben für die Betankung mit höheren Biodieselbeimischungen als B10 erteilt.

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu B10 im Überblick. 

Projekt „Jeder Tropfen zählt“

Die Sammlung gebrauchter Speiseöle aus Haushalten ist bereits gängige Praxis in zahlreichen Ländern Europas. Das DBU-geförderte Projekt „Jeder Tropfen zählt“ sollte ermitteln, ob eine solche Sammlung auch in Deutschland umgesetzt werden kann. Der Erfolg spricht für sich! Als Partner dieses Projektes haben wir schon wenige Monate nach Projektbeginn gelernt, dass deutsche Haushalte absolut bereit sind, ihr gebrauchtes Speiseöl zu sammeln.

Nun muss sich zeigen, wie schnell die Sammlung auf ganz Deutschland ausgedehnt werden kann. Interessierte Kommunen gibt es bereits in vielen Regionen Deutschlands. 

Lassen Sie uns im Sinne eines „Klimaschutzes zum Mitmachen“ gemeinsam für eine bundesweite Sammlung gebrauchter Speiseöle aus Privathaushalten sorgen! Die Zeit ist reif, und die Voraussetzungen könnten besser nicht sein.

UCO-Konversionseffizienz „Das Beste daraus machen“

Abfall und Reststoffe sind besonders nachhaltige und begehrte Ausgangsstoffe für die Produktion erneuerbarer Kraftstoffe. Sie sind in ihrer Verfügbarkeit aber auch begrenzt. Sie können zu Biodiesel verarbeitet werden, aber auch zur HVO-und HEFA-Produktion oder im Co-Processing genutzt werden. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, mit welchem Konversionsverfahren der höchste Klimanutzen im Verkehr erreicht werden kann. 

Um diese Frage zu beantworten, haben wir gemeinsam mit unserem europäischen Schwesterverband EWABA die Studie „Conversion efficiencies of fuel pathways for Used Cooking Oil“ in Auftrag gegeben. Diese wurde im März 2021 veröffentlicht.

Zu ähnlichen Ergebnissen wie die Studie „Conversion efficiencies of fuel pathways for Used Cooking Oil“ kommt auch das Umweltbundesamt in der Veröffentlichung UBA-Texte 09/21 „Ermittlung von Kriterien für hochwertige anderweitige Verwertungsmöglichkeiten von Bioabfällen“ aus dem Januar 2021.

Auch eine Arbeit der Renewable Energy Group (REG) zeigt, dass gebrauchte Speiseöle für Klimaschutz und Verbraucher am effizientesten zu Biodiesel verarbeitet werden sollten. 

Drei Arbeiten, ein Ergebnis: Werden gebrauchte Speiseöle zu Biodiesel verarbeitet, gelangen die meisten erneuerbaren Kohlenstoffatome genau dorthin, wo sie heute am dringendsten gebraucht werden; als erneuerbarer Kraftstoff in den Straßenverkehr.

Erneuerbare Flugturbinenkraftstoffe

Die Verfügbarkeit gebrauchter Speiseöle ist begrenzt. Um möglichst alle anfallenden Altspeiseöle zu sammeln, haben unsere Mitglieder in den letzten Jahren kontinuierlich deren Sammlung optimiert und ausgebaut. Gleichzeitig haben unsere Mitglieder in die Produktion von abfallbasiertem Biodiesel aus Altspeiseöl investiert – in Nord-, Süd-, West- und Ost-Deutschland.

Durch die Nutzung von abfallbasiertem Biodiesel allein konnten in 2018 im deutschen Straßenverkehr 3,6 Mio. t CO2-eq eingespart werden.

Zukünftige Verwendungspflichten von erneuerbaren Flugturbinenkraftstoffen dürfen nicht die Nutzung von Flugturbinenkraftstoffen, die aus gebrauchten Speiseölen nach dem sogenannten HEFA-Verfahren hergestellt werden, einschließen.

Jede undifferenzierte Verwendungspflicht würde Produzenten von abfallbasiertem Biodiesel einem unfairen Wettbewerb mit Produzenten (aktuell gibt es nur zwei in Europa) von HEFA-Flugturbinenkraftstoff im Rohstoffmarkt aussetzen. Denn abfallbasierter Biodiesel kann wegen seiner Kaltfließeigenschaften nicht als Flugturbinenkraftstoff eingesetzt werden. Um aus gebrauchten Speiseölen Flugturbinenkraftstoff herzustellen, müssen diese erst aufwendig hydriert und im Anschluss isomerisiert
(= HEFA-Verfahren) werden.

Jede undifferenzierte Verwendungspflicht würde folglich dazu führen, dass

  • Altspeiseöle nicht am effizientesten für den Klimaschutz genutzt werden, bitte sehen Sie hierzu die Studie „Conversion efficiencies of fuel pathways for Used Cooking Oil“,
  • HEFA-Produzenten einen unfairen Wettbewerbsvorteil erlangen,
  • hiesige Biodiesel-Produzenten um ihre Rohstoffversorgung bangen müssten,
  • regionale Wertschöpfung ins Ausland transferiert würde,
  • wertvolles Potenzial, um nationale Klimaziele zu erreichen, verloren ginge,
  • innovative Verfahren zur Produktion erneuerbarer Flugturbinenkraftstoffen, die bisher ungenutzte Ausgangsstoffe einsetzen würden, wegen mangelnder Absatzperspektive nicht zur Marktreife gelangen könnten.

Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Positionspapier zum Thema sowie in der Studie „Analysis of aviation fuel demand on waste fats and oils market“.

Erneuerbare Kraftstoffe in der Schifffahrt

Auch für die Binnenschifffahrt ist die Nutzung von Biodiesel eine wichtige Option zur Minderung der Treibhausgasemissionen. Viele Motorenbaureihen unterschiedlicher Hersteller sind bereits für die Nutzung von Biodiesel-Beimischungen zu herkömmlichen Diesel (B7 oder B20) oder für die Nutzung von reinem Biodiesel (B100) freigegeben. 

Eine Liste mit allen freigegebenen Schiffsmotoren finden Sie unter dem folgenden Link.